Freitag, 17. Februar 2017

Favorit mit Vorbehalt

Letzte Woche haben wir unter unseren Verwandten und Bekannten eine Doodle-Umfrage gemacht: An welcher Destination würden sie lieber Ferien bei uns verbringen, in der türkisgrünen Villa in Hornillo, weit hinten im Valle Gran Rey?






Oder im Penthouse mit Mansardenstudios und riesiger Dachterrasse im Küstenort Playa de Santiago, nur 200 Meter vom Meer entfernt? Teilgenommen an der Umfrage haben 23 Paare und Einzelpersonen. Wir möchten allen Teilnehmern an dieser Stelle für das Interesse an unseren Auswanderungsplänen und für die vielen begleitenden guten Wünsche danken. Das Verdikt der Multiple Choice-Umfrage selbst ist klar: 4 Stimmen entfielen auf das von einer Teilnehmerin scherzhaft als „Villa Kunterbunt“ betitelte Haus in Hornillo. 16 Votanten favorisierten das Atico in Playa de Santiago. Doch immerhin 5 Teilnehmer fanden weder am einen, noch am anderen Objekt oder an der Destination La Gomera überhaupt Gefallen.


Gestern nun haben wir die Penthouse-Wohnung besichtigt. In der Tat liessen wir uns vom Charme des schmucken Küstenörtchens, von der riesigen Dachterrasse und dem tollen Ausblick von dort oben in den Bann ziehen.


Auch die Bauqualität macht einen soliden Eindruck. Und laut Aussage unseres Immobilien-Vermittlers sind Gebäudeversicherung, Aufteilung der Nebenkosten, Reinigung der Allgemeinräume und weitere Traktanden, welche die Eigentümer-Gemeinschaft betreffen, ebenfalls klar geregelt. Einzig einen Erneuerungsfonds zum Beheben von Schäden und Abnützungserscheinungen am Gebäude kennt man hier auf den kanarischen Inseln nicht. Da muss jeder Eigentümer selbst etwas zurücklegen.














Etwas enttäuscht sind wir jedoch von der Grösse der Wohnung. Die reicht nämlich nicht, wie die Aussenansicht des Hauses vorgaukelt, bis zum linken Ende des Balkons. Das letzte Segment gehört zu einer separaten Einzimmer-Wohnung. Und so hält sich denn der Platz im Wohnesszimmer und in der Küche ziemlich in Grenzen.
















Gänzlich unter „geht gar nicht“ fällt zudem die Kopffreiheit über den WCs in den Mansarden-Studios. Hier hat der Architekt eindeutig die Funktion der Form untergeordnet. Statt das Dach anders zu gestalten, hat er das Stille Örtchen fast unzugänglich gemacht! Und um noch etwas auf hohem Niveau zu meckern: Die Dachterrasse, so gross und schön sie sein mag, ist von den umliegenden Hügeln her doch sehr einsichtig.


Somit ist für uns klar: Das Atico in Playa de Santiago wäre auch unser Favorit, aber nur wenn 1) die Dachterrasse von der Statik her einen kleinen Swimming Pool tragen und grossflächig mit Sonnensegeln gegen Einblicke abgeschirmt werden kann, 2) die zur Terrasse hin abfallende Dachschräge der Mansarden auf beiden Seiten mit je einem Erker zur Erweiterung der Kopffreiheit auf dem WC modifiziert werden darf und 3) wir eine Option auf die Einzimmer-Wohnung nebenan deponieren können, um mittelfristig Wohnraum und Küche zu vergrössern.

Da hier in La Gomera sonst aber offenbar definitiv keine weitere Auswahl an für uns valablen Immobilien mehr besteht, erweitern wir nun unsere Suche sogar noch auf die Nachbarinsel La Palma. Nächste Woche machen wir einen Ausflug in die Region südlich von Llanos de Aridane, gucken uns dort mal vier oder fünf Objekte an und hoffen, dass die Insel La Palma sowohl klimatisch als auch im ungemein entschleunigten Lebensrhythmus mit La Gomera mithalten kann.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen