Nun wohnen wir bereits ein Jahr in unserem Haus auf der kanarischen Insel La Palma – und wir verspüren absolut noch kein Heimweh nach dem garstig frostig kalt dunklen und von witterungsbedingten Verkehrsproblemen geprägten Winterhalbjahr in der Schweiz. Zugegeben, von Mitte Februar bis Mitte März war das Wetter hier auf den Kanaren ebenfalls nicht der Brüller. Innert zehn Tagen zogen drei Sturmtiefs über uns hinweg, welche Windspitzen über 80 km/h und zum Teil mehrere Tage andauernde sintflutartige Regenfälle mit sich brachten. Zudem war das Winterhalbjahr 2017/18 hier rund 1,5 Grad kälter als die entsprechende Periode 2016/17 – wir hoffen es war die sprichwörtlich seltene Ausnahme der Regel!!
Jetzt geniessen wir aber bereits wieder herrliches Wetter, und dank der Regenfälle explodiert unser Garten förmlich – wir kommen fast nicht mehr nach mit zurück schneiden. Und die Grillsaison ist ebenfalls eröffnet! 😎
Während wir letztes Jahr Ostern wegen dem Umzug von La Gomera nach La Palma nur am Rande feiern konnten, hatten wir dieses Jahr mehr Zeit und Musse, uns mit den für uns unterschiedlichen Osterbräuchen auseinanderzusetzen.
Ostern heißt auf den Kanaren “Semana Santa” – und auf den katholisch geprägten Inseln steht alles im Zeichen der Religion. Vor allem in Santa Cruz de La Palma gibt es während dieser Woche viele Prozessionen, in denen sich die Gläubigen aus den Bruderschaften der Insel als Büsser in lange Kutten mit – fast Kukluxclan-artigen – Kapuzen kleiden und – traditionell barfuss – Heiligenfiguren durch die Strassen tragen. Nicht unbedingt ein Spass für Kinder, weil das Ganze doch recht makaber aussieht.
Osterhasen andererseits haben auf La Palma keine Tradition, und auch das Bemalen und Verstecken von Eiern wird nur von einigen Einwanderern praktiziert. Wir entdeckten bloss schokoladige Oster-Figuren bei Lidl sowie Porzellanhennen und ähnliches in Deko-Geschäften. Wer aber waschechte Ostereier suchen, tütschen und geniessen will, muss sie zuerst selbst hart kochen und färben. Einen zünftigen Osterbaum haben schliesslich nur jene im Garten, welche die entsprechenden Deko-Eier aus dem nördlichen Europa mitgebracht haben.
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