Dienstag, 21. August 2018

Wenn die Jungfrau zu Tal zieht


Alle drei Jahre wird in unserer Wohngemeinde El Paso im August die "Bajada de la Virgen del Pino" gefeiert, zu deutsch die Talfahrt der Jungfrau von der Kiefer. Dieses Jahr war es wieder soweit.











Ihre Geschichte geht auf eine Marienerscheinung zurück. Während der Eroberung La Palmas durch die Spanier (1492/93) soll einem Soldaten, der eine gigantische kanarische Kiefer hochgeklettert war, eine anmutige Frauengestalt erschienen sein. Ihr zu Ehren wurde 1876 oberhalb von El Paso eine erste und 1927 die aktuelle Kapelle erbaut, die Ermita de Nuestra Señora del Pino. Und genau diese Kapelle ist alle drei Jahre der Ausgangspunkt eines grossen Festumzugs ins rund 250 Meter tiefer gelegene El Paso.





Liebevoll dekorieren die Anwohner der Umzugsroute ihre Häuser, sogar Oldtimer werden herausgeputzt und dekorativ in der Hauseinfahrt parkiert. Und die meisten Einheimischen kleiden sich in traditionelle Trachten, um an der Romería, dem Pilgerzug, teilzunehmen.


Wer nun aber eine tief religiöse Prozession erwartet hat, der sieht sich arg getäuscht. Gewiss wird der über zwei Stunden lang vorbeiziehende Umzug von einer von kräftigen Trägern gebuckelten Statue der Virgen del Pino angeführt, doch dahinter geht rund um die ungefähr 200 Umzugswagen und -wägelchen richtig die Post ab.


























Auf den rund fünf Kilometern werden Wein, Bier und Schnaps in Strömen ausgeschenkt, leckere Häppchen verteilt, Würste grilliert und zu volkstümlichen Klängen – teils aus Lautsprechern, teils live gesungen und mit Gitarren gespielt – wird getanzt und gefeiert, was das Zeug hält.





















Und je weiter talwärts der Umzug vorwärts kommt, desto höher steigt der Alkoholpegel, desto ausgelassener präsentiert sich die Stimmung.


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