Freitag, 20. Januar 2017

Zwei Projekte geplatzt

Schon länger vor unserer Abreise nach La Gomera haben wir uns natürlich gewisse Gedanken gemacht, was wir hier unten suchen bzw. aufbauen möchten. Dass sich dabei das eine oder andere Projekt als nicht realisierbar erweisen wird, damit haben wir gerechnet. Aber dass innert zwei Tagen gleich unsere zwei interessantesten Projekte in Schall und Rauch aufgehen, das ist schon etwas starker Tabak.

Doch nun der Reihe nach. Als ehemaliges Camping-Platzwartpaar interessiert uns naturgemäss alles zu diesem Thema. Und da begegnete uns im Dezember ein Beitrag in einer kanarischen Online-Zeitung, wonach wild campierende Wohnmobile in La Gomera und speziell im Valle Gran Rey ein zunehmendes Ärgernis darstellen. Tatsächlich gibt auf dieser Insel nur einen einzigen Zeltplatz, ganz oben im Nationalpark des Garajonay.

Auf ein Mail hin zeigte sich der Tourismus-Minister der Inselregierung der Idee eines modernen Campingplatzes für Wohnmobile und Wohnwagen aufgeschlossen, erinnerte aber daran, dass die Bewilligung für einen solchen in der Kompetenz der  Gemeinde bzw. deren Bürgermeister liege.

Mit den Plänen für zwei Varianten eines Campings mit zwanzig Stellplätzen machen wir uns also auf zum Ayuntamiento, dem Gemeindehaus von Valle Gran Rey, das sich nur rund 100 Meter von unserer Unterkunft entfernt befindet. Wir werden gleich ins Büro des Bürgermeisters durchgereicht... und sind fast ebenso schnell wieder raus. Denn die chefmässige Antwort heisst schlicht und ergreifend "no!" Begründung: Wohnmobil dürfen am Ende der Strandstrasse beim Fussballstadion auf dem Parkplatz stehen. Mehr brauche man hier nicht!

Anderntags steht der erste Besuch auf dem bekanntesten von rund vier Immobilienbüros auf dem Programm. Auf dessen Internet-Seite ist seit über zwei Jahren eine Finca mit ziemlich viel Umschwung und einer traumhaften Sicht aufs Meer. Zwar nicht hier in Valle Gran Rey, sondern in  Alojera, welches zur benachbarten Gemeinde Vallehermosa gehört.



Zum Grundstück gehören nicht zuletzt ein Gästehaus und ein Atelier, das sich zu einer Bar ausbauen liesse. Und mit etwas Glück (und einem Bürgermeister, der die Sache möglicherweise etwas anders sieht) könnte man hier vielleicht ebenfalls ein paar Wohnwagen- und Wohnmobil-Stellplätze anschliessen.

Doch soweit kommen wir gar nicht. Die nette Dame vom Immobilienbüro erklärt uns, dass sie eben daran sei, einen Vertrag mit einem Käufer für diese Immobilie aufzusetzen. Sollte dieser nicht noch innert Wochenfrist kalte Füsse kriegen, wäre also auch Plan B geplatzt.

Uns ist das Klinkenputzen vorerst ein bisschen verleidet, und wir verlegen uns mehr aufs Sonnenbaden bei Temperaturen satt über 20 Grad auf unserer Terrasse.

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